Montag, 16. November 2015
Lifetracking Tag #7
Lifetracking Tag #6
Sonntag, 15. November 2015
Lifetracking Tag #5
Freitag, 13. November 2015
Lifetracking Tag #4
human.animal.nature Nr. 3: Vegan sein ist ja so schwer!
Wer von der Überschrift jetzt vielleicht ein bisschen verwirrt ist, der darf beruhigt ist: Alles Ironie! Ich pflege nach wie vor den chilligen veganen Lifestyle und habe auch nicht vor das zu ändern. Aber nachdem ich vor allem in letzter Zeit wieder spitz gekriegt hab, dass sich das Vorurteil des schweren, umständlichen veganen Lebensstils, bei dem man auf so viel verzichten muss, hartnäckig hält und einfach nicht tot zu kriegen sind, hab ich beschlossen dazu mal ein bisschen was zu schreiben.
Im Folgenden hab ich einfach mal ein paar der beliebtesten Sätze aufgelistet:
Mythos Nr. 1: " Also, vegan leben, vor allem das Einkaufen, is ja echt kompliziert!"
Fast jeder Veganer hat diesen Satz schon in irgend einer Form gehört! Wenn ich sowas höre kommen mir sofort hunderttausend Gegenargumente in den Sinn und ich könnte einen halbstündigen Vortrag darüber halten, warum es nicht so ist! Aber dann besinne ich mich eines Besseren. In meiner Zeit als Veganer ist mir eins ganz klar aufgefallen: Wenn die meisten Leute an vegan denken, dann denken sie an an teuren Fleischersatz, an Ei-Ersatz und ausgefallene Gemüsesorten, an exotisch klingende Superfoods wie Acai und Goji und teure Nahrungsergänzungsmittel. Also fange ich meistens damit an, zu erklären, das ALLES Obst und Gemüse, Nudeln mit Tomatensoße, Reis, Pommes, Kartoffelsalat und Kaffee vegane Lebensmittel sind. Dass es in jedem Supermarkt vegane Schokolade, Kaubonbons, Aufstriche und Müslis gibt. Und auch wenn ich es oft nicht gedacht hätte, sind die meisten Leute ernstlich überrascht, was alles vegan ist und dass einkaufen eben doch nicht so kompliziert ist. :)
Mythos Nr. 2: "Bei veganer Ernährung muss man so krass darauf achten, was man isst!"
Zugegeben, in dieser Aussage steckt etwas Wahres ( vor allem für faule Leute! ;) ).
Zu Anfang muss man sich natürlich gut informieren, woher man welche Vitamine, Fette und Spurenelemente bekommt. Und dass man Vitamin B12 supplementieren muss stimmt auch. ABER: Auch bei einer omnivoren Ernährung sollte man auf das achten, was man isst und sich informieren. Und laut den Deutschen Lebensmittel Gesellschaft (DLG) soll auch bei einer Ernährung mit Fleisch B12 aus einer "künstlichen" Quelle bezogen werden, da es auch in tierischen Produkten in zu geringen Mengen vorkommt.
Ich denke, man muss sich halt selbst fragen: Glaubt man wirklich daran, dass vegan kompliziert ist oder plappert man nur irgendwas nach, dass man von der Freundin der Nachbarin des Bruders der besten Freundin gehört oder im Internet gelesen hat? Es braucht einen kleinen Aufwand und für den wird man mit einem guten Gewissen und leckerem Essen belohnt.
Ach ja, und für die Faulen unter euch: Wenn ihr erschöpft seid von ellenlangen Vitamin-Tabellen,
dann könnt ihr euch ja mit ner Sprite und einer Packung gesalzenen Erdnüssen aufs Sofa verkrümeln- is beides vegan!
Mythos Nr. 3: " Als Veganer muss man auf alle leckeren Sachen verzichten."
Wenn für euch Schweinebraten, Haribo Goldbären und Chicken Nuggets unverzichtbar sind, dann solltet ihr hier aufhören zu lesen ( und eure Ernährungsweise mal sehr kritisch hinterfragen!).
Wenn nicht dann an dieser Stelle: NEIN! Muss man nicht. Ich zum Beispiel bin ein Mensch, der sehr gerne süße Sachen isst. Deswegen hab ich mich. als ich Veganerin geworden bin, mal umgeschaut, welche veganen Süßigkeiten es denn so gibt. Die gesunde Variante ist Trockenobst ( meine Favoriten: Mangos, Datteln und Feigen, alles sehr süß! ) oder Zartbitterschokolade. Die weniger gesunde z. B. Marzipankartoffeln, Skittles ( so kleine, bunte Kaubonbons), viele Chipssorten, Cracker, gesalzene Nüsse oder süße Obst-Riegel (z. B. aus dem Bioladen).
Aber eigentlich gibt es so viele leckere Sachen, die vegan sind: Man denke an Nüsse,bunte Obst- Smoothies, Pommes, Kartoffelpuffer, Salate in Hülle und Fülle und und und...
Kleiner Tipp: Dinge, wie Lasagne, Plätzchen, Kuchen und Spaghetti Bolognese lassen sich auch "veganisieren" und zwar ohne viel Tamtam. Rezepte werden folgen!
Mythos Nr, 4: "Vegan ist teuer."
Puh, schwierig! Fragst du einen Veganer, der auf Raw-Superfood abfährt und die exotischsten Obst- und Gemüsesorten kauft, dann sei dir sicher: Vegan ist teuer!
Bleibt man aber, so wie ich, auf dem Boden der Tatsache, dass man leider Gottes immer noch Schüler ist und dementsprechend ein ziemlich hungriges Sparschwein hat, dann heißt es einfach mal losgehen und im Bioladen bzw Supermarkt nach den "einfachen" veganen Grundnahrungsmitteln schauen: Kartoffeln, Nudeln, Reis, Linsen und Bohnen (als Beispiel). Alles wirklich nicht teuer, ich kauf das immer auf Vorrat, genau wie Haferflocken und eingelegtes Gemüse ( Mais, grünen Bohnen und Co.). Bei Obst und Gemüse sind vor allem regionale Obst- und Gemüsesorten zu empfehlen. Sind günstiger, auch in Bio! ;) Wirklich am kostspieligsten sind Produkte wie Soja-und Hafersahne, Nüsse und leider, leider mein heiß geliebtes Trockenobst.
Die Dinge, bei denen man wirklich keinen Unterschied merkt sind, wie eben bemerkt Nudeln und Co. und... Brot, sowie dazugehörige Aufstriche.
Hier gilt wieder: Warum kompliziert, wenn´s auch einfach geht? Ich hatte mal ne Woche, da war mein Sparschwein so leer wie der Kopf von Pierre Vogel. Da hab ich mal gemerkt, was man eigentlich alles aus Kartoffeln machen kann! Not macht erfinderisch ;D
Soo, ich hoffe, ich konnte ein bisschen mit Vorurteilen aufräumen und zeigen, dass Vegan nicht kompliziert sein muss! Vielleicht sind auch ein paar Argumente für die nächste Diskussion über Veganismus dabei. Und falls alles nichts hilft, dann liegt es meist nicht an der Argumentation, sondern einfach daran, dass die meisten Leute nicht zugeben wollen, dass es vielleicht besser wäre, etwas an seinen Essgewohnheiten zu ändern. Dann solltet ihr aufhören zu diskutieren! Das wäre, wie mit einer Taube Schach zu spielen: Sie schmeißt alle Figuren um, scheißt aufs Spielbrett und stolziert darauf herum, als ob sie gewonnen hätte.
In dem Sinne: Cheerio, bis zum nächsten Post!
Alexx
Donnerstag, 12. November 2015
Lifetracking Tag #3
Mittwoch, 11. November 2015
Warum ich kein Life Tracking machen werde.
Meine herzallerliebste Katze hat ja beschlossen, diese Woche so eine Art Food Diary, genauer gesagt ein Life Tracking durchzuführen. Freundlicherweise hat sie mich gefragt ob ich nicht auch mitmachen wolle. Ich finde die Idee wirklich cool und wollte anfangs auch mitziehen, aber mir ist dann klar geworden, dass ich das für mich selbst nicht verantworten kann. Und das hat natürlich einen Grund, den ich im Folgenden genauer erläutern möchte.
Ich war mal dick. Genauer gesagt wog ich knappe 130 Kilogramm und heute schäme ich mich auch nicht mehr für meine Vergangenheit. Irgendwann fasste ich dann den Entschluss abzunehmen. Und damit wurde das Essen für mich ein großes und auch extrem sensibles Thema, und es ist es auch heute noch. Essstörungen sind definitiv kein rein weibliches Problem. Anfangs ging bei mir das Gewicht rapide herunter, und das freute mich natürlich, aber 25 Kilo und drei Monate später war dann durch das gewöhnte "Iss die Hälfte" und "lass das süße weg" nichts mehr zu erreichen. Ich hätte im Nachhinein an diesem Punkt aufhören sollen, aber leider war es nicht so. Ich habe begonnen, Kalorien zu zählen und dreimal am Tag zu joggen. Zum Schluss war ich bei 600 Minuskalorien am Tag. Das Resultat war natürlich dass ich ein Nervenbündel war und ständig von Viren heimgesucht wurde. Ich griff anschließend noch zu anderen Methoden, um Gewicht zu verlieren, die ich hier nicht erläutern werde weil mir das für die Öffentlichkeit zu persönlich ist.
Irgendwann musste ich dann routinemäßig zum Arzt und dann bemerkte meine Mutter, die von dem allen wenig mitbekommen hatte, das mit mir etwas nicht stimmt. Anschließend zwang mich meine Mutter zum Essen, auch wenn es anfangs schrecklich für mich war. Aber ich bin ihr dafür unglaublich dankbar. Das war also die kleine Geschichte meines gestörten Verhalten zum Essen.
Als Angst vor Rückfällen wird es von meiner Seite kein Life Tracking geben.
Und wie stehe ich jetzt dazu? Seit ich vegan bin esse ich seit langem ordentlich und denke auch wenig an Kalorien, ich finde dass ich durch den Veganismus wieder zu mir selbst gefunden habe. Vier Mahlzeiten täglich plane ich ein, 5 Portionen Obst miteinberechnet, vorzüglich Vollkorn. Klingt erst mal total kontrolliert, ist es aber nicht weil es reine Gewöhnungssache ist. Ich würde sagen dass der Veganismus ein guter Weg ist um seine Ernährung personenzentriert zu optimieren. Selbstverständlich habe ich oft grundlos Angst zugenommen zu haben, aber um nicht wieder in Hysterie zu verfallen besitze ich seit geraumer Zeit keine Waage mehr. Kalorientabellen versuche ich auszublenden.
Aber um mein Kätzchen in dieser Hinsicht nicht zu enttäuschen werde ich am Freitag ein Fooddiary machen, jedoch ohne Kalorien, damit ihr auch mal merkt wie verschieden vegane Ernährung ausgelebt werden kann.
Ich rechne es ihr übrigens hoch an dass sie das mit dem Sport und der Dokumentation ihrer Ernährung so knallhart durchzieht, ich finde das Projekt selbst sehr interessant.
Euer Wolf (achja, ich bin 195cm groß und ca. 83 Kilo schwer, Angaben ohne Gewähr)